Das Online Magazin zum Berliner Nahverkehr mit Online-Archiv

Das Online-Archiv zum Berliner Nahverkehr

Historische  Fahrkarten - Mustersammlung aus der Berliner Verkehrsgeschichte

Einzelfahrausweise (BVG-West, 1949 - 2/1976)

Übersicht der verwendeten Fahrschein-Muster

Detailinformationen zu den Tarifen finden Sie unter “Tarifwesen

Die Übersicht der Fahrscheine hat keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit, zu vielseitig ist das Angebot über die Jahre gewesen. Je nach Druckauflage gab es auch feine Unterschiede, etwa der Schriftart der Fahrscheinnummern, leichte Farbabweichungen und Unterschiede in der Papierqualität. Die Übersicht wird künftig weiter ergänzt, noch ist der gesamte Bestand der Fahrkarten der BVS-Autorengruppe nicht digital erfasst. Wenn Sie Ergänzungen oder Korrekturen beitragen möchten, wenden Sie sich an die Redaktion (siehe Impressum).

Mit der Ausgabe neuer Fahrscheine zum Tarifwechsel Juni 1949 wurde auf das Entwerten der Fahrscheine durch Lochen mittels Lochzange verzichtet. Zur Anwendung gelangten bereits lange Zeit vorher in der Ostzone gekaufte Fahrscheinstempel, die variable Stempelabdrucke ermöglichten. Der Stempelabdruck ist wie folgt zu lesen:

Stempelabdruck_1949-1976

Das Dreieck zeigt stets nach links. Es folgt die feste unveränderliche Stempelnummer (Hochkant). Folgend die halbe ( a) und volle (b) Stunde. Es folgt der Monatstag (c ) und der Monat (Hochkant) (d). Unter e versteckt sich die Liniennummer mit evtl. Linienkennzeichen (bspw. E für Einsetzwagen, S für Schnellwagen). Rechts am Rand (f ) der Buchstabe (hochkant) verrät die Fahrtrichtung (Himmelsrichtung N, NO, O, SO, S, SW, W, NW) oder bei Ringlinien A und B. Bei der U-Bahn werden die Stempelflächen e und f für den Bahnhofsnamen verwendet.

Dieses abgebildete Stempelbeispiel zeigt: Schaffnerstempel: 1818, Uhrzeit: 14 1/2  , Datum: 31 .10. , Linie: 55 , Fahrtrichtung Westen

Kommt es zur Diskussion mit dem Fahrgast, der einen Fahrausweis vorlegt und der Schaffner sich sicher ist, diesen nicht verkauft zu haben, kann der Schaffner anhand der Fahrscheinnummer abgleichen, ob dieser  von seinem Block verkauft wurde (fortlaufende Nummer und einmalige Seriennummer). Anhand der einmaligen Stempelnummer lässt sich die Entwertung rekonstruieren. Auch wer sich clever glaubt und meint den verwendeten Fahrschein genau in einem Jahr wieder zu verwenden (da bei dieser Stempelvariante das Jahr nicht gestempelt wird), kann anhand der Fahrscheinnummer, Seriennummer und Stempelnummer überführt werden. Diese Stempelform blieb bei der BVG (West) bis 1976 in Anwendung. Eine kurze bebilderte  Erläuterung dazu liegt im BVS-Online-Textarchiv “Tarifwesen” unter der Nummer F_089 zum Download bereit. Sammler von Entwerterdrucken finden im begleitenden Fahrschein Textarchiv eine Druckvorlage zum Sammeln der Entwerterdrucke (Signatur F_000).

Bemerkungen zum abgebildeten Fahrschein

Fahrscheinmuster

Bemerkungen zum abgebildeten Fahrschein

Fahrscheinmuster

Tarifperiode ab 1.6.1949

Oktober 1949: Da die bisherige Produktionsfirma für Fahrscheine  Fasbender im Ostsektor lag, gab es hier Lieferschwierigkeiten. Die BVG-West liess nun diese Fahrausweise bei den Firmen DEKA-Kassenblock, Heinrich Beenken und der Staatsdruckerei drucken

E-1949_DEKA_B

Ab 1950 war die Firma Fasbender im Westteil ansässig und konnte wieder wie gewohnt die Fahrscheinproduktion übernehmen.

Die Fahrscheine anderer Druckereien wiesen leichte Variationen auf.

E-1949_Staatsdruckerei_B

Für die Geradeausfahrt (Einzelfahrt, ohne Umsteigen) wurden in Ost wie West weiterhin aus den Fahrscheingebern U-Bahn die bis 1944 gültigen Teilstreckenfahrscheine ausgegeben, bis die Bestände verbraucht waren.

E-11-1949W_G

Umsteigefahrschein (Westtarif) (1948)

EUU-11-1949W_G1

Autobus (1950) Kinderfahrschein vom Blockverkauf.  Ausgabe Druckerei Fasbender

EK-1949_A

Schülerfahrschein, nach der Währungsumstellung für Westmark ausgegeben (1949)

ES-11-1949_G

U-Bahn (1949/1950) Kinderfahrschein vom Blockverkauf. Links: Ausgabe der Staatsdruckerei, rechts zwei Varianten der Druckerei Fasbender

EK-1949_B
EK-1950_B1
EK-1950_B

U-Bahn (1949) Schülerfahrschein vom Block (Staatsdruckerei)

ES-1949_B

U-Bahn (1949) Normalfahrschein vom Block (Staatsdruckerei)

EU-1949_B

Fahrschein für eine einfache Fahrt mit der U-Bahn. Bisher wurden die seit 1944 nicht mehr verwendeten Teilstreckenfahrscheine ausgegeben, nun wurde der Aufdruck angepasst. Rot- und Schwarzdruck als Variante möglich.

E-1950W_G

Schülerfahrschein: Neu der Aufdruck “Kind”, an der tariflichen Anwendung hat sich jedoch nichts verändert. (1950)

S-1950W_G

Umsteigefahrschein U-Bahn, berechtigt zur Weiterfahrt mit der Straßenbahn oder Autobus (1950). Ausgabe aus Fahrscheingeber, der nur bei der U-Bahn verwendet wurde.

U-1950W_G

1951: Einfachfahrschein, Rotdruck. Vom Fahrscheingeber U-Bahn

E-1951W_G

(1951) Umsteigefahrschein Kinder (U- Bahn)

ESU-8-1951_B

(1953) Kinder Umsteigefahrschein U- Bahn

ESU-1953_B

Umsteigefahrschein Normaltarif (U-Bahn, 1951)

EU-1951_B

Fahrschein für Schüler. Seit 1950 als Kind gekennzeichnet, nun auch mit einem K in der Ecke oben und Fahrscheinsortenkürzel rechts unten

S-1951W_G

Umsteigefahrschein (U-Bahn) 1951 vom Fahrscheingeber

U-1951W_G

Ab 1.3.1952 eingeführt: Die freifahrtberechtigten Soldaten der westlichen Alliierten erhielten von ihrer Dienststelle diese Fahrtausweise. Die BVG forderte vom Senat die Einnahmeausfälle, indem die Schaffner diese ”Gutscheine” der Soldaten einzogen und stattdessen einen normalen Fahrausweis ausgaben. Diese Gutscheine wurden dem Senat vorgelegt, die diese dann der BVG erstatteten. Es gibt daher auch Varianten mit dem Aufdruck “US Forces” (grün) sowie “Forces Francaise” (rot)

Britisch-Forces-1-1952_B

Tarifperiode ab 1.6.1952

Fahrschein mit Umsteigeberechtigung für Kinder (1952) für die Nutzung auf dem Omnibus (lila Druck)

SU_A204-6-1951_B

Fahrschein mit Umsteigeberechtigung für Kinder (1952) für die Nutzung auf der Straßenbahn (roter Druck)

SU-8-1952B

Umsteigefahrschein (U-Bahn) 1952

U-1952W_G

Schülerfahrschein (Kind) mit Umsteigeberechtigung (U-Bahn) 1951

S-1952W_G

Fahrschein Einzelfahrt U-Bahn (1952) ohne Umsteigeberechtigung zum Bus / Straßenbahn /Obus.Ausgabe vom Block aus der Fahrkartenausgabe (Handverkauf).

EU-7-1952_B

Einzelfahrschein U-Bahn für Schwerbeschädigte (1953), nur gültig mit Berechtigungsausweis

EU-Sb-1-1953_B

Einzelfahrt für Schwerbeschädigte (Autobus) . Mit dem Wegfall der Sammelkarte für Schwerbeschädigte zum 1.2.1953  wurden diese Einzelfahrscheine fast unverändert bis 1967 ausgegeben.

Für den Bereich U-Bahn wurden längliche Fahrscheine ausgegeben werden, da der Stempelabdruck Platz finden musste (bei Bus und Strassenbahn genügte das Einreissen des Fahrscheines)

SB-1960B

Ab 1. April 1950 wurde der Arbeitslosenfahrschein (Ar) eingeführt (4x4 cm), gültig bei Vorlage einer Arbeitslosengrundkarte

Für 10 Pfennig war die Einzelfahrt nur zwischen 8:30 und 15:30 Uhr erlaubt.

Exemplare hier von 1954 und 1959, leichte Variationen im Druck je Serie möglich

Ar-1954B

Ab 15.1.1953: Neue Farbcodierung für die Karten aus dem Fahrkartengeber der U-Bahn: Einzelfahrschein

E-1953W_G

Ab 15.1.1953: Neue Farbcodierung für die Karten aus dem Fahrkartengeber der U-Bahn: Umsteigefahrschein

U-1953W_G

 

 

Schülerfahrschein (Kind) mit Umsteigeberechtigung (U-Bahn) 1953

S-5-1953_B

Ab 15.1.1953: Neue Farbcodierung für die Karten aus dem Fahrkartengeber der U-Bahn: Schülerfahrschein

S-1953W_G

Umsteigefahrschein U-Bahn zum Autobus (1954), ausgegeben bei der U-Bahn vom Blockverkauf.

UU-1954W_B

Umsteigefahrschein Bahnen (1954) vom Block, Ausgabe Straßenbahn

U-5-1954B

Übergangsfahrschein Bahnen der BVG-West / S-Bahn, genaues Verwendungsjahr noch unbekannt, Hinweise gerne an die Redaktion (siehe Impressum)

U-DR-19XXB

Umsteigefahrschein Bahnen (1954)  vom Block, Ausgabe U-Bahn

EU-1954_B

Kinderfahrschein (und Schüler), einmaliges Umsteigerecht (1955). Ausgabe vom Block der Fahrkartenausgabe U-Bahn

SU-1955W_B

Nachtfahrschein: Zur Fahrt mit  den Verkehrsmitteln der BVG (West) zwischen 23:30 und 4 Uhr wurde der  Einheitstarif von 50 Pfennig  ausgegeben,  der eine Umsteige- und Überstiegsberechtigung beinhaltete. Nach  sofortigen Protesten wurde der Nachttarif bereits nach 2 Wochen (16.Juni 1952) ausgesetzt. Schriftzug “Nacht” für die U-Bahn in blau, Autobus lila und Straßenbahn rot.

Nacht-Umsteiger-1952_B

Übergangsfahrschein Bus / Obus der BVG-West / S-Bahn, genaues Verwendungsjahr noch unbekannt, Hinweise gerne an die Redaktion (siehe Impressum)

U-DR-195XB

Fahrschein für eine Fahrt auf der U- Bahn, keine Umsteigeberechtigung zum Autobus, Obus oder Straßenbahn (1954).

EU-2-1954_B

Wie vorstehend, Ausgabe des Jahres 1955

EU-4-1955_B

Einzelfahrschein U-Bahn, Ausgabe des Jahres 1956

EU-7-1956_B

Auch der Fahrschein für Berechtigte Schwerbeschädigte hat sich seit 1952 nur leicht in der Druckvariation verändert. Hier eine Ausgabe aus dem Jahr 1956.

EU_Sb-11-1956_B

Dienstfahrschein für eine Fahrt auf der Straßenbahn oder Untergrundbahn (1956)

DF-6-1956_U_B

Rückseite unbedruckt

 

Arbeitslosenfahrschein aus Fahrkartengeber (U-Bahn). Abgegeben (aus Geber) ab 1.4.1959 auf den Bahnhofen Ks und T

Ar-1959W_G

Umsteige- Fahrschein für Schwerbeschädigte mit Berechtigungsausweis (1957), Ausgabe U-Bahn

EUU-Sb-7-1957_B

1956: Zuschlagfahrscheine (4x4 cm) für den Autobus. Mit Einführung der Schnellbuslinien wurden diese Zuschlagfahrscheine eingeführt, es galten unterschiedliche Zuschläge je nach Schnellbuslinie. 1969 wurden diese Zuschläge abgeschafft.

Der Zuschlagfahrschein zu 20 Pf wurde auch als Arbeitslosenfahrschein abgegeben oder in der Kombination Schnellbus - Zuschlag + Autobus - Umsteigezuschlag.

-> Mehr zu den Schnellbuslinien

Zuschlag_A10-1962_B
Zuschlag_A15-1960_B
Zuschlag_A20-1964_B

Zuschlag_5-1958_B

Umsteigefahrschein Strassenbahn vom Block verkauft (1958)

ES-1958_B

Im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen zur Verlängerung der U-Bahnlinie C nach Tegel waren Umleitungen im Busverkehr erforderlich gewesen. Fahrten, die vorher direkt oder mit einmal Umsteigen erreichbar waren, erforderten nun doppeltes Umsteigen. Die BVG kam ihren Kunden mit einem nur in diesem Bereich gültigen “Doppelten Umsteiger” (Zuschlag von 5 bzw. 10  Pfennig) entgegen. Hier die Version des Jahres 1958

ZS_U-Bahn-5-1958

Zuschlagfahrschein für Doppelten Umsteiger, siehe Erläuterungen dazu unter -> Tarifwesen 1956

Rechts: Ausgabe Version 1960

ZS_U-Bahn-8-1960

Schülerfahrschein (1959) aus Fahrscheingeber (Automat mit Rollenfahrschein in Fahrkartenausgabe)

S-1959W_G

Umsteigefahrschein aus Fahrscheingeber der U-Bahn (1959)

U-1959W_G

Umsteigefahrschein (U) (1959) vom Block, Ausgabe U-Bahn

EAU-12-1959_B

Fahrschein für eine einfache Fahrt auf der U-Bahn (1959)

E-1959W_G

Dienstfahrschein: Einfache Fahrt mit dem Autobus (1959)

DEA-3-1959_B

Fahrschein für eine Einzelfahrt mit dem Autobus (Fahrschein verliert seine Gültigkeit mit dem Verlassen des Fahrzeuges). Daher musste dieser Fahrschein vom Schaffner nur eingerissen werden (= Entwertung), meist wurde auch dieses nicht getan. Eine nochmalige Nutzung konnte schnell mit der Serien- und laufenden Blocknummer abgeglichen werden (in der Kombination T941 und 085816 einmalig), die ja mit dem angefangenen Block des Schaffners der aktuellen Fahrt übereinstimmen musste.

EA-4-1959_B

Tarifperiode ab 2.1.1960

Einzelfahrschein (1960) für eine Fahrt mit der U-Bahn (West). Dieser vergünstigte Fahrschein war nur Mo - Fr zwischen 9 und 14 Uhr gültig. Damit sollte die verkehrsschwache Zeit am Vormittag günstiger angeboten werden (30 Pf. West).

Dieser umgangssprachlich “Hausfrauentarif” genannte Fahrschein war ab Januar 1960 angeboten worden und bereits im Januar 1961 wieder abgeschafft worden, da er sich in einer deutlich höheren Anzahl verkaufte, als von der kaufmännischen Abteilung berechnet war.

Ausgabe oben: vom Block, unten aus Automatengeber

E_U_Hausfrauentarif-12-1959_B

Umgangssprachlich “Hausfrauentarif” genannt, der vergünstigte Tarif Mo - Fr von 9 - 14 Uhr. Hier die Ausgabe für den Autobus (lila T)

EA_T-12-1959_B

EU_T-1960_G

Umgangssprachlich “Hausfrauentarif” genannt, der vergünstigte Tarif Mo - Fr von 9 - 14 Uhr. Hier die Ausgabe für die Straßenbahn (rotes T)

ES_T-12-1959_B

Einzelfahrschein (1956) für eine Fahrt mit der U-Bahn (West). Eine in Westberlin begonnene Fahrt durfte ohne Nachlösung auch im Ostsektor beendet werden. Fahrpreis: 35 Pfennig (West)

E_U-11-1956_B

Ermäßigter Fahrschein (20 Pfennig) für eine U- Bahnfahrt bei Vorlage eines Schwerbeschädigtenausweises (1956)

E_Schwer_U-1956_B

Umsteige- Fahrausweis Bahn - Autobus (1960). Ausgabe: U-Bahn vom Block. Im Stempelfeld unten der Bahnhofsstempel des Fahrtanfangs, nach dem Umsteigen im Autobus erfolgt die Kennzeichnung in der Buchstabenleiste A - F

EUU-5-1960_B

Einfachfahrschein Autobus, gilt für eine umsteigefreie Fahrt in dem Fahrzeug, wo der fahrschein gelöst wurde (sogen. “Geradeaus- Tarif”) (1960)

EA-2-1960_B

Fahrausweis mit Umsteigeberechtigung (1960), Ausgabe Autobus

UA-9-1960_B

Fahrausweis mit Umsteigeberechtigung zu anderen bahnen  (1960), Ausgabe Straßenbahn

USt-11-1960_B

Kinderfahrschein und zugleich Zuschlagfahrschein für Erwachsene (Schnellbus). Ausgabe U-Bahn.

SU-1960W_B

 

 

Fahrpreiserhöhung BVG ab 2.1.1961

Mit dem 2.1.1961 wurden aus den Fahrscheingebern der U-Bahn keine Schülerfahrscheine mehr ausgegeben. Die Farbcodierung der drei Fahrscheine aus den Gebern wurde wie folgt festgelegt:

 Blau der Fahrschein für eine einfache Fahrt mit der U-Bahn

E-1961W_G

 (gelbliche Pappe) Fahrschein für den Fahrschein mit Umsteigebrechtigung zur Straßenbahn

U-1961W_G

Roter Fahrschein für die Ausgabe mit Umsteigeberechtigung zum Autobus

UA-1961W_G

Dienstfahrschein (1961) mit Umsteigeberechtigung zum Autobus

DU-A-2-1961_B

 

 

Tarifanpassungen nach dem Mauerbau August 1961

Der Mauerbau teilte die Verkehrswege. Die von der Deutschen Reichsbahn (unter ostzonaler Verwaltung) betriebene S-Bahn wurde bereits seit 1953 von vielen Berliner aus politischen Gründen gemieden, mit dem Mauerbau stieg die Zahl der Verkehrsverweigerer nochmals stark an. Um den S-Bahnboykott attraktiver zu gestalten, bot die BVG kurzfristig ab 14. September 1961 den “Doppelten Umsteiger” zu 50 Pfennig an (statt 75 bis 85 Pfennig für einen einfachen Umsteiger + Einzelfahrschein Bahn/Bus).

Doppelter Umsteiger: Berechtigt zum 2- fachen Umsteigen im Verkehrsnetz der BVG (West). Ausgegeben bei der U- Bahn

DU1-1961_B

Doppelter Umsteigefahrschein (DU) (1962) vom Block, Ausgabe Autobus

DU-9-1962B

Doppelter Umsteiger für berechtigte Schwerbeschädigte (1962)

DDU_Sb-8-1962_B

Doppelter Umsteiger, Ausgabe U-Bahn (1961), ohne Buchstabenleiste A - F. Es erfolgt nun die Stempelung der Zweite Fahrt im oberen Feld der Fahrkarte.

DU2-9-1961_B

Umsteigefahrschein U-Bahn / Autobus (1961), Abverkauf U-Bahn, vom Block

UA-1961W_B

Einfache Fahrt (1962) Strassenbahn

E-1-1962B

Umsteigefahrschein U-Bahn / Straßenbahn (1961), Abverkauf U-Bahn, vom Block

US-1961W_B

Abb. oben: Kinderfahrschein (Ausgabe 9/1961) und gleichzeitig Zuschlagfahrschein zu 20 Pfennig. Zunächst wurden noch die Fahrscheine für einfaches Umsteigerecht ausgegeben, obwohl ein doppeltes Umsteigen möglich war. Zu kurzfristig war die Regelungsänderung.

1962 wurden die Fahrscheine für das doppelte Umsteigerecht angepasst (Abbildung unten, 2. Umsteige- Entwertungsecke “K2”)

SZuschlag-1961W_B

Dienstfahrschein: Doppelte Umsteigeberechtigung

Dienstfahrscheine werden im Vorverkauf vornehmlich an Behörden  (bspw. Schulen) ausgegeben. So können Mitarbeiter ohne Fahrgelderstattungsanträge unkompliziert mit Fahrausweisen ausgestattet werden.

DDU-10-1961_B
SZuschlag-1962W_B

Dienstfahrschein: Kinder / Schülerfahrschein mit doppelter Umsteigeberechtigung. Fahrschein kann auch von einem Erwachsenen als Zuschlagfahrschein (bspw. Schnellbus) verwendet werden

DK-10-1961_B

Einfacher Umsteigefahrschein für Schwerbeschädigte ( 1961)

Sb-2-1961_B

Umsteiger Schüler, Ausgabe Strassenbahn (1962)

SU-1962_B

 

 

Arbeitslosenfahrschein vom Schaffnerblock (1962)

Ar-1962_B

Einfache Fahrt für Schwerbeschädigte (1962)

Sb-4-1962_B

Tarifanpassungen 4/1964

Zwei Varianten von Schwerbeschädigten- Fahrausweise: einfacher und doppelter Umsteiger. Der Doppelte berechtigt nun auch zum doppelten Umsteigen zum Ausgabepreis von 40 Pfennig. Für Schüler wurde das doppelte Umsteigen ohne Fahrpreisaufschlag ermöglicht.

 

 

Doppelter Umsteiger für Kinder und Schüler

S-1963_B

Arbeitslosenfahrschein (1961) für eine einfache Fahrt mit der U-Bahn vom Block

Ar_9-1961B

Einfache Fahrt Autobus / Obus / Fähre (1967)

E-9-1967B

Einzelfahrschein (B78)  auf der U- Bahn (1967)

EU-1967B

Einzelfahrschein auf der U-Bahn (1967), Ausgabe aus Geber (Rollenautomat in Fahrkartenausgabe der U-Bahn)

EU-1964_G

Fahrschein für Schwerbeschädigte (gegen Vorlage des Berechtigungsscheines). Abverkauf vom Block (Bus und Straßenbahn) für eine einzelne Fahrt. Maße: 4x4 cm

Fahrschein unverändert seit 1953

Sb-1963_B

Umsteigefahrschein (erkennbar an der Buchstabenleiste A - F), aus U-Bahn Geber (Rollenfahrschein- Automat), 1964

EUU-1964_G

(1963) Anpassung des Fahrscheines für berechtigte Schwerbeschädigte zum doppelten Umsteiger.

Sb_U-1963_B

Zuschlagfahrschein (Autobus), bspw. für die Entrichtung eines Schnell-Bus Zuschlages (1964), vom Block (Schaffnerverkauf). Auch als Arbeitslosen-  Fahrschein verwendet.

ZS_20-7-1964_B

(1964) Weiterentwicklung des “Doppelten Umsteigers” für Schwerbeschädigte

Sb_DU-11-1964_B

Kinder - Doppel - Umsteige-Fahrschein (N315) bzw. Zuschlag-Fahrschein (1964)

SU-1-1964B

(1965) Weiterentwicklung des “Doppelten Umsteigers” für Schwerbeschädigte

Sb_DU-10-1965_B

 

 

 

 

 

 

Dienstfahrschein: Doppelte Umsteigeberechtigung (1967)

DDU-5-1967_B

 

 

1. Januar 1968

Ab dem 1.  Januar 1968 erfolgte die Erhebung einer Mehrwertsteuer (ermäßigter  Steuersatz 5% auf den Warenwert eines  Fahrscheines). Fortan war es gesetzlich vorgeschrieben, den  vollständigen (incl. Steuersatz) Warenwert anzugeben. Damit wurden alle  Fahrscheine ab 1968 mit Preisangabe versehen (bisher:  Preis lt.  Tarif).

Einzelfahrschein (EU135)  auf der U-Bahn (1969)

EU-1969B

Doppelter Umsteiger (Schwerbeschädigte) (1968)

Sb_DU-1-1968_B

Schülerfahrschein mit Umsteigeberechtigung. (2 Stempelfelder) 1968

SDU-1-1968_B

Einzelfahrt für Schwerbeschädigte (1967)

Sb-11-1967_B

Umsteigefahrschein von der U-Bahn zum Autobus. (UA) ab 1968 aus den typischen U-Bahn Fahrkartendruckern.

UA-1968W_G

Rückseite ebenso wie die anderen beiden Fahrscheine aus dem Geber mit Geschäftsadresse und Fahrpreisaufdruck.

UA-1968_rs_G

Ermäßigungsfahrschein aus Fahrscheingeber U-Bahn, verwendbar zur Ausgabe an Kinder, Schüler bis 18 Jahre, Arbeitslose und Schwerbeschädigte Berechtigte

S-Ar-Sb-1968_G
S-Ar-Sb-1968_rs_G

Fahrscheingeber (Berliner U-Bahnmuseum)Fahrscheingeber für die Rollenfahrscheine:

 

Diese Fahrscheingeber wurden nur bei der Berliner U-Bahn verwendet und waren typisch für die Ausgabestellen.

Einige langjährig verwendete Exemplare (Hersteller Hänel&Schwarz, Berlin Neukölln) sind noch heute im Berliner U- Bahnmuseum (Bahnhof Olympiastadion)  zu betrachten.

 

Eine Kurzbeschreibung des Fahrscheingebers finden Sie hier.

Umsteigefahrschein (Autobus) zum einfachen Umsteigen (1968)

AU-1-1968_B

Umsteigefahrschein, Variation mit Buchstabenleiste

EUA-11-1967_B

Nur 1968: Zuschlagfahrschein: Verwendet für Schnellbuszuschlag (4 Schnellbuslinien AS1 - AS4). Auch verwendet als Nachtzuschlag 23:30 bis 4 Uhr sowie als Arbeitslosenfahrschein. Die Zuschläge entfielen mit dem Jahr 1969

Ar-1967_B1

Doppel- Umsteigefahrschein, nun mit einem roten Balken für den schnellen Blick des Schaffners erkenntlich

DU-A-5-1968_B

Einfachfahrscheine (eine Fahrt) Omnibus

EA-1968_B

 

 

Ergänzungen ab 1.Januar 1969 (Fahrpreiserhöhung West)

Rollenband “blau” (einfache Fahrt auf der U-Bahn) für die Fahrscheingeber mit seit 1968 verwendetem Rückseitendruck nach Fahrpreiserhöhung Januar 1969

E-1969W_G

Rückseite Rollenband “blau” für Fahrscheingeber der U-Bahn Fahrkartenausgabe. Rückseite im Endlosdruck.

E-1969W_rs_G

Neu (vorher rotes Rollenpapier) in gelb der Umsteigefahrschein zum Autobus (UA)

UA-1969W_G

Rückseite Rollenpapier für UA, Aufdruck endlos (Fahrpreis, Geschäftsadresse und Tarifbestimmung zum Umsteigen)

UA-1969W_rs_G

Ermäßigungsfahrschein: Zusammenfassung der zum gleichen Abgabepreis Berechtigten: Kinder bis 14 Jahre, Schüler bis 18 Jahre, Arbeitslose und Schwerbeschädigte bei Vorlage der Berechtigung

S-1969_G

Rückseite Fahrschein aus Fahrscheingeber der U-Bahn

(ab 1/1969 )

S-Ar-Sb-1969W_rs_G

Fahrschein, einfache Fahrt mit dem Autobus (EA) 1969

EA-1969_B

Dienstfahrschein (1969) (Ermäßigungstarif), bereits für den Entwerter geeignet

DS-11-1969_B

Ermäßigungsfahrschein (1970) vom Block

S-3-1970_B

Dienstfahrschein (1969) mit Umsteigeberechtigung

DU-11-1969_B

Dienstfahrschein Schüler (DS) 1971 mit unbegrenzter Möglichkeit zum Umsteigen innerhalb von 90 Minuten nach Fahrtantritt.

SDFU-7-1971B_Muster

Dienstfahrschein (DU) mit unbegrenzter Möglichkeit zum Umsteigen innerhalb von 90 Minuten nach Fahrtantritt.

Ausgabe wie aus dem Jahr 1969, jedoch wird seit Sommer 1971 die neue Telefonnummer der Verkehrsverwaltung aufgedruckt. Alte Rufnummer: 18031.  Neue Rufnummer: 2561

Maße: 6 x 7 cm, umseitig: leer

DU-7-1971_B

Tariferhöhung 1.3.1972

Einzelfahrschein (1972) mit Umsteigeberechtigung innerhalb des U-Bahnetzes, Verkauf vom Block im Bereich U-Bahn (Fahrkartenausgabe)

EU-1971B_Muster

Einzelfahrschein, Ermäßigungstarif (1972) vom Block verkauft

SU-1971B

Einzelfahrschein (1972), Verkauf vom Block im Bereich Autobus

EA-1971B

Dienstfahrschein (DU 1973): Einzelfahrausweise waren lange Zeit nicht im Vorverkauf erhältlich. Eine Ausnahme bildeten die Dienstfahrscheine, die im Block an Behörden und Ämter (bspw. Bezirksämter), Schulen (bspw. für Klassenausflüge oder zur Fahrt zum Schulschwimmen) oder andere behördliche Firmen (bspw. Deutsche Bundespost Berlin, Landesfernsehanstalt SFB ect.) zur Ausgabe verkauft wurden.

DF-1973_B

Einzelfahrschein (ab 3/1972) mit Umsteigeberechtigung innerhalb des U-Bahnnetzes, Aus Geberautomat

EU-1971G

Rückseite “Rollenfahrschein” aus Geberautomat. Bisher waren die Rückseiten der Rollenfahrscheine immer unbedruckt. Erst ab 1968 wurde die Rückseite durch den Endlosdruck mit Preis und Geschäftsadresse verwendet.

rs_EU-1971G

Einzelfahrschein “Ermäßigungstarif” mit Umsteigeberechtigung von der Rolle (Geber) (1972)

SUU-Ar-SB_1971G

Rückseite “Rollenfahrschein” aus Geberautomat

rs_SUU-Ar-SB-1971G

Besonderheit: Diese Fahrschein für eine einfache Fahrt mit der U-Bahn wurde von der Fahrkartenausgabe der BVB 1972 ausgegeben. Die Fahrkartenausgabe befand sich im nur vom Westverkehr zugänglichen Bereich des Grenzkontrollbahnhofes Friedrichstraße und verkaufte Fahrscheine zur Fahrt ab Bahnhof Friedrichstraße. Das war die einzige Fahrkartenausgabe der Ostberliner Verkehrsbetriebe BVB, die gegen Westgeld kassierte. Mit der Fahrpreiserhöhung 1972 wurde auch dieser Fahrschein für die Fahrt ab Friedrichstraße auf der U-Bahnlinie 6 in den Westsektor (ohne Umsteigeberechtigung) an den Tarifsatz der BVG-West angeglichen und betrug nun 60 Pfennig. Allerdings ist der Fahrpreis nicht aufgedruckt, da für diesen Fahrschein die BVB keine Mehrwertsteuer an den Fiskus Berlin (West) abführte. -> Mehr zum Thema Transitverkehr unter Berlin

EU-1972O_G

Einzelfahrausweis Autobus (1975). Kleine Veränderung im Text:” Gültig für eine Fahrt Autobus”

EA-7-1975_B

 

 

Fa-Automat_3-1975

Die damaligen Verkaufsautomaten hatten keine Wechselgeldfunktion. Wenn der eingeworfene Münzbetrag über dem des Fahrscheinkaufs lag, musste eine Taste “Verzicht auf Restgeldrückgabe” betätigt werden. Damit willigte der Käufer der Überzahlung ein (11/1975).

Fa-Automat_3-1975_Ueberzahlung

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Zur Darstellung der Fahrscheine haben wir auf die Kennzeichnung der Herkunft der einzelnen Fahrscheine (Angabe der Privatsammlung) verzichtet. Dank an Markus Jurziczek von Lisone, Detlef Jentzsch,  Manuel Jacob, Tepedag und Eggert für die Bereitstellung der Sammlung und Detailhinweise zum Thema.

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